Alle Jahr im Mai ist es wieder mal soweit, dass wir mit unserm Börjermaaster wandern gehn und jedes Mal is es wunnerschön!
Er bringt uns seine ehemalige Heimat näher und erzählt dazu Geschichten über Menschen und Begebenheiten, wie nur er sie erzählen kann. Heute sind wir zum 4. Mal mit ihm auf Tour und die Maiwanderung ist für uns zu einem echten Highlight geworden.
Man glaubt es kaum, aber die S-Bahn war am Samstag, dem 24.Mai 2025 pünktlich, um 8:42 Uhr ging`s los. 35 wanderfreudige Steinbacher kamen deshalb planmäßig in Hochheim an, wo wir schon von Frau Bonk, der Mutter unseres Bürgermeisters und einer Freundin erwartet wurden. Hochheim hatte sich Herr Bonk als Wanderziel in diesem Jahr ausgedacht, er hatte schon sehr zeitig im letzten Jahr das Programm festgemacht. Alle waren voller Tatendrang und hatten die Wanderschuhe diesmal besonders gut geschnürt.
Kaum hatten wir das Bahnhofsgelände verlassen waren wir schon mitten in den Weinbergen, auf den Spuren von Queen Victoria, durch die Flörsheimer Schweiz, entlang des Wickerbachs führte uns der Weg. Schnellen Schrittes ging es voran bis zum Victoriadenkmal. Es erinnert an die englische Königin, die den edlen Hochheimer Tropfen hier genoss. Aber auch in England brauchte man nicht auf den Wein aus Hochheim verzichten. Schließlich wurde der „Hock“, man kennt ihn noch heute, bis nach England geschickt.
Wir genossen erst einmal rundum die schöne Landschaft und weit in der Ferne grüßte uns der Taunus mit dem Feldberg. Vor uns lag Wicker und auch die Deponie und weiter ging es am Weingut Schreiber vorbei. Unsere eigentlich ausgeschriebenen 10 Kilometer schafften wir nicht, also nahmen wir kurzerhand eine Abkürzung. Bei 35 Personen konnte man das Tempo nicht immer auf schnell stellen. Es wurden Pausen eingelegt, um zu verschnaufen oder zu trinken. Alle lauschten den Worten, die Herr Bonk über die Gegend sagte oder, wenn er von interessanten Dingen zu berichten hatte.
Um 12 Uhr mittags erwartete uns der Bürgermeistermeister von Hochheim, Herr Westedt, um uns seine wunderschöne Fachwerkstadt zu zeigen. Da sollten wir uns sputen und den Bürgermeister nicht warten lassen.
Am Platz der Madonna begann die Führung mit den unzähligen Schmuckstücken, die Hochheim zu bieten hatte.
Es ist wirklich eine wunderschöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, sie wurden im Krieg nicht zerstört. Er führte uns vorbei an stattlichen Gebäuden, sie beherbergen u.a. Sektkellereien, wie die von der Firma Greger. Einen Blick riskierten wir durch den Zaun des Weinberges der Stadt Frankfurt. Die Aussicht von hier war faszinierend, ein herrlicher Blick rundum. Links lag Mainz mit dem Rhein, rechts begrüßte uns Wiesbaden und das Flussbett des Mains. Im Hintergrund waren die Umrisse des Melibokus und somit des Odenwaldes zu sehen. Einfach herrlich, dieses Fleckchen Erde mit der wunderschönen Katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul, die auf einer Anhöhe liegt und schon von weitem zu sehen ist. Wir besuchten die spätbarocke Kirche und bestaunten die herrlichen Deckengemälde, den aufwendigen Altar mit seinen Seitenaltären. Jetzt mussten wir uns wieder eilen, denn um 13 Uhr wurden wir im Gutsausschank Bunk-Hirschmann zum Mittagessen erwartet.
Leckeres Essen und ein guter Schoppen Wein aus eigener Produktion, rundeten das Erlebnis „Wandern Hochheim“ ab. Auf der Tageskarte wurden Königsberger Klopse angeboten. Ob ich die wohl mal versuchen soll, ich habe noch nie welche gegessen? Also Mut zum Risiko! Ich saß wie auf heißen Kohlen, bis das Gericht vor mir stand. Es schmeckte köstlich, ich habe alles aufgegessen und freue mich jetzt schon auf mein nächstes Klopsessen.
Leichtfüßig, denn es ging jetzt nur noch eine viertel Stunde bergab, bis zum Bahnhof Hochheim und unser Wandererlebnis für den Monat Mai neigte sich dem Ende. Es ging flott mit der Bahn wieder nach Steinbach. Hier bekamen wir einen Bus und konnten dann noch bis zum Freuen Platz fahren. Für ein paar Unentwegte war der Tag noch nicht zu Ende, denn die SPD hatte ihr traditionelles Weinfest. Wir wurden mit einem fröhlichen „HALLO“ begrüßt und berichteten jedem der es hören oder nicht hören wollte, von unserem herrlichen Wandertag. Der Absacker auf dem Freien Platz schmeckte köstlich und so ging ein herrlicher ereignisreicher Tag zu Ende.
Vielen Dank den beiden Bürgermeistern und bis es wieder heißt: Wandern mit unserem Bürgermeister und der TuS Steinbach – immer ein Hochgenuss!
Gerda Zecha
